Lesen & vorlesen - über den Welttag des Buches hinaus

Newsletter | April 2007

Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn die Zeit verfliegt, hält der Welttag des Buches hoffentlich eine Weile an und mischt den grauen Alltag bunt auf. Viel Spaß bei der folgenden Lektüre, vielleicht sogar im Grünen:

"Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.
Weil's wohltut, weil's frommt."

Mit solcher Anregung von Joachim Ringelnatz wünsche ich Ihnen einen sommerlichen Maianfang und grüße herzlich
Ihre
Michaela Didyk


  • Katalanische Traditionen
  • Lesen und vorlesen
  • Ein Klassiker auf dem Buchmarkt
  • Bücher im Blick des Anderen

Katalanische Traditionen

Rosen und Bücher gab es zum Weltbuchtag Anfang der Woche. Was die UNESCO für ihren jährlichen Gedenktag am 23. April übernahm, hat in Katalonien bereits lange Tradition. Immerhin soll  der Rosenbrauch bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen.

Dass ebenso Bücher und die Literatur in Katalonien ein reiches Erbe ausmachen, wird bei näherer Beschäftigung schnell deutlich. Im 12. Jahrhundert gab es bereits den ersten Text in die katalanische Sprache übersetzt. Aus dem Vulgärlatein entwickelt, wurde sie zunehmend als Schriftsprache verwendet.

Das Lesen feiern

Katalonien ist im Herbst Ehrengast der Frankfurter Buchmesse; auf der Messe  in Leipzig gab es bereits einen katalanischen Auftakt. Nach der Unterdrückung der Sprache während des Franco-Regimes blüht die Literatur wieder auf. Wer einen bebilderten Streifzug durch 800 Jahre katalanische Dichtung sucht, kann sich hier in die - inzwischen digitalisierte - Wanderausstellung des Institució de les Lletres Catalanes begeben.

Zur Lektüre lädt der neue Band "vier nach.Katalanische Lyrik nach der Avantgarde" [Amazon-Link] aus der Edition des Lyrik Kabinett München ein. Axel Sanjosé, selbst Lyriker, übersetzt und stellt in dieser zweisprachigen Ausgabe vier zeitgenössische Dichterkollegen vor: Enric Casasses, Eduard Escoffet, Arnau Pons und Víctor Sunyol zeigen in ihrer Unterschiedlichkeit das breite Spektrum katalanischer Poesie. Auf lyrikline können Sie Enric Casasses und Arnau Pons hören.


Lesen & vorlesen | Praxistipps für Vorleser

Die "StiftungLesen" versteht sich als "Ideenwerkstatt für alle, die Spaß am Lesen vermitteln wollen". Seit 1988 initiiert und unterstützt die Einrichtung Projekte und Kampagnen, die das Lesen fördern.

Unumstritten ist, dass das Vorlesen und Zuhören ein wichtiger Faktor für die geistige Entwicklung und die spätere Liebe zum Buch ist. So gibt es von der Stiftung Lesen nicht nur Praxistipps fürs Vorlesen, sondern auch die Möglichkeit, ehrenamtlich als Vorlesepatin oder-pate Kindern Literatur nahezubringen. Vielleicht haben Sie Lust auf solch ein Engagement? Hier finden Sie ausführliche Informationen.


Ein Klassiker auf dem Buchmarkt

Schullektüre oder Operntexte - das verband man früher mit den kaum postkartengroßen Bändchen des Reclam Verlag. Mit Goethes "Faust" war die "Universal-Bibliothek" 1867 in Leipzig gestartet, durchgestartet zum Erfolg. Denn jährlich erschienen 140 Nummern zu sensationell niedrigen Preisen. 1917 gab es die erste Preiserhöhung von 20 auf 25 Pfennig. Das Textangebot reichte von der Antike über die Klassiker bis zu Gegenwartsautoren. Die Rede zum hundertjährigen Verlagsjubiläum hielt Thomas Mann.

Mit Blick auf die Farbe zum richtigen Lesestoff

Inzwischen ist Farbe eingekehrt, knalliges Gelb für die Textbände, Rot für Fremdsprachentexte, Blau für Hintergrundwissen einzelner Stücke und Themen. Motivreihen zaubern sogar Bilder auf den Einband: bei Gedichten zum Frühling oder Winter, zu Sonne oder Meer.

Mit CD und Hörbüchern setzt der Verlag auf neue Medien. Wer schnell eine Textinterpretation benötigt, kann sie online erwerben und teils sofort herunterladen.

Im Sommer feiert der Verlag den 200. Geburtstag seines Gründers Anton Philipp Reclam. In den Buchhandlungen zeigt sich bereits, dass ihm zu Ehren ein spezielles Programm aufgelegt wird - auch für Lyriker. Das fast unscheinbare Buchformat öffnet einen Fundus an Wissen und hält mit gegenwärtigen Themen gut Schritt.


Bücher im Blick des Anderen

Auf die Literatur bezogen ist Deutschland ein "Importland". Daher will "Litrix.de" die deutsche Gegenwartsliteratur und ihre Übersetzung fördern.

Von der Kulturstiftung des Bundes initiiert, vom Goethe-Institut in München in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse umgesetzt, werden jährlich etwa dreißig Titel - Belletristik, Sachbuch sowie Kinder- und Jugendbuch - ausgewählt und ins Englische bzw. eine Schwerpunktsprache übertragen. 2007/2008 liegt der Fokus der sprachlichen Vermittlung auf Brasilien. Der arabische Raum und China standen davor im Mittelpunkt.

Wer wissen möchte, welche Titel unsere Literatur im Blick der Anderen repräsentieren, ist mit der Website oder dem Newsletter von Litrix.de - deutsche Literatur online regelmäßig im Bilde.


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