Texte, die zünden - oder die Kunst des Überarbeitens

Newsletter Nr. 47 | November & Dezember 2017

Liebe Leserinnen und Leser,

Gedichte überarbeiten - das steht heute im Mittelpunkt des Newsletters. Vor allem als Selbstlektorat. Mit zwei Ideen, wie ich Sie dabei unterstützen kann, startet das neue Kursjahr. Erfahren Sie im ersten Themenpunkt gleich mehr darüber.

Bis zum 20. Dezember wartet die "Gedichtbühne" der Federwelt wiederum auf Ihren Beitrag. Passend zum aktuellen Artikel über das Lyrische Ich sind Sie zu einem (Selbst-)Porträt eingeladen. Die Form der Allegorie fordert Sie dabei als Verwandlungskünstler/in heraus. Auf meinem Blog lesen Sie die weiteren Informationen. Mailen Sie Ihren Text bitte unbedingt an die dort vermerkte Federwelt-Adresse.

Die ersten sechs Lyrik-Bausteine aus der Artikel-Serie "Dichten lernen" sind inzwischen auch im Blog der Autorenwelt und im Unternehmen Lyrik Blog gepostet. Dieser Sammellink führt Sie dorthin. Die weiteren Bausteine des Aufbaukurses finden Sie in der Federwelt (#121, 125, 127).

Das Thema "Überarbeiten" war in den vergangenen Monaten auch bei mir großgeschrieben. Ein technisches Upgrade für Website und Blog habe ich zur Generalüberholung meiner Inhalte genutzt.

Viel Vergnügen bei der Lektüre (inklusive Downloads) und eine inspirierte Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen/euch
Michaela Didyk



Gedichte überarbeiten und im Selbstlektorat sicher werden

Zwei Alternativen - E-Mailkurs oder Lyrik-Webinar

"Gedichte beendet man nicht, man gibt sie höchstens auf." Der Satz stammt von Paul  Valéry und der Lyriker Jan Wagner zitiert seinen französischen Dichterahn, um den Vorgang des Feilens und Kürzens auf einen Nenner zu bringen.

So schildert Wagner in seinem Buchbeitrag "Vom Rotstift" [Amazon-Link] eine eigene Erfahrung beim Selbstlektorat. Von dreißig Zeilen waren nach wochenlanger Arbeit lediglich vier übrig, die ihn endlich zufriedenstellten. Lakonisch zieht der Dichter sein Fazit:  "In diesem Sinne wurde 'gaststuben in der provinz'  gerade noch rechtzeitig aufgegeben - nämlich kurz bevor das Gedicht vollständig verschwunden war."

Sie sind beim Selbstlektorat und aller Verunsicherung, die sich dabei breitmacht, also nicht allein. Die Herausforderung langwierigen Feilens gehört zum Dichterdasein. Aber sie lässt sich mit zunehmender Erfahrung und planmäßigem Vorgehen leichter bewältigen. Daher habe ich zweierlei Kursideen entwickelt.

Mit Unterstützung durch Mail-Impulse vier Wochen lang Verse feilen

Im E-Mail-Kurs "Wort⋅Bild⋅Klang⋅Form | Gedichte überarbeiten" erhalten Sie vier Wochen lang regelmäßige und intensive Anleitung,

  • wie Sie Ihre Gedichte überprüfen und dabei
  • im Urteil sicher werden, welche Textstellen noch Ihre Feile brauchen.
  • Sie unterscheiden dabei, ob sich nur der innere Kritiker übereifrig einmischt oder
  • ob Sie richtig spüren, dass Ihr Text noch nicht stimmt und Sie
  • lediglich "handwerkliche" Alternativen brauchen, um Ihren poetischen Ausdruck zu präzisieren.

Diese unterschiedlichen Komponenten, die sich beim Selbstlektorat zeigen, sind die Inhalte des E-Mail-Kurses. Sie lernen im genau abgestimmten Trainingsprogramm, Ihrem Gefühlsurteil zu vertrauen und zugleich Ihr lyrisches Handwerk systematisch einzusetzen. Genauso wichtig ist das dritte Ziel: Sie werden in diesem E-Mail-Kurs Gedichte "fertigstellen" beziehungsweise mit Blick auf Paul Valéry und Jan Wagner - in der richtigen Phase loslassen :-)

  • Mehr Information zum neuen E-Mail-Kurs für Ihr Selbstlektorat finden Sie hier.

Feedback im direkten Austausch eines Webinars

Das Lektorat im Lyrik-Webinar - die zweite Idee, die ich schon seit längerem ausgebrütet habe und nun umsetze - ist für einen unmittelbaren Austausch gedacht. Während der Web[sem]inar-Veranstaltung von 60 bis 90 Minuten können Sie

  • zu einem eigenen Gedicht (vorher vereinbart) mein direktes Feedback oder auch Vorschläge anderer Teilnehmer/innen erhalten.
  • Sie sammeln am Beispiel eines fremden Textes Erfahrungen und verfeinern Ihr konstruktives Urteilsvermögen.
  • Ein Teil des Webinars ist zudem einer spontanen Frage- und Antwort-Runde gewidmet.

Wenn Sie über Webinare allgemein und über das Lyrik-Webinar speziell mehr erfahren möchten, führt Sie dieser Link zu den Details: Lektorat im Lyrik-Webinar

  • Eine Zugabe für Ihre Arbeit an Gedichten wartet noch am Ende des Newsletters auf Sie!

Pläne für das neue Jahr

BeGEISTert dichten in den Raunächten oder Ein Jahr in zwölf Wochen

Manche Autor/innen holen die Unterlagen der E-Mail-Serie jedes Jahr aufs Neue hervor. BeGEISTert dichten in den Raunächten begleitet durch die 12 Tage und 13 Nächte zwischen Weihnachten und Heilig Drei König, um ein poetisches Tagebuch für die Zukunft zu führen.

Meine schamanische Ausbildung und Erfahrung kommen bei diesen 13 Impulsen zum Tragen, wenn Sie mit den vier Elementen, mit Pflanzenhelfer und Krafttier die Bilanz für das ausklingende Jahr ziehen und sich für neue Taten rüsten. Was wollen Sie im nächsten Jahr erreichen, wo finden Sie Unterstützung, welche Hindernisse können Sie auf welche Weise überwinden oder vielleicht sogar umgehen? In einem Steinorakel spannen Sie intuitiv einen roten Faden durch die kommenden zwölf Monate und feiern in der abschließenden Baumzeremonie Ihren Weg in ein neues Jahr - poetisch mit Gedichtzeilen, die tief aus Ihrem Gefühl kommen.

Ein poetisches Tagebuch mit altem Wissen für die Zukunft geschrieben

Die Raunächte faszinieren und verunsichern zugleich. Viel Aberglaube hat sich über alte Mythen gelegt und Zusammenhänge verzerrt. In dieser beGEISTerten Impulsreihe erfahren Sie daher eine Menge ursprünglichen Wissens, das auch in unserer Zeit - denkt man ganzheitlich und findet neue Formen - noch Gültigkeit besitzt. BeGEISTert dichten lädt Sie zu lyrischen Texten ein, die verdeutlichen, dass die Sprache der Poesie auch die Tür zu anderen Dimensionen öffnet und nicht umsonst in archaischen Kulturen zur Kommunikation mit Natur und Kosmos gehörte.

  • BeGEISTert dichten in den Raunächten. Ein poetisches Tagebuch für die Zukunft.
    E-Mail-Impulse für die Zeit zwischen den Jahren

Ein Jahr in zwölf Wochen

Wer gerne in prosaischen Welten bleibt, dem empfehle ich - leider nur in englischer Sprache verfügbar - das Buch "The 12 Week Year[Amazon-Link]. Das Konzept, das die beiden Autoren Brian P. Moran und Michael Lennington vorstellen, kann ich nur bestätigen. Drei Monate, für Projekte gut geplant, geben Schwung, um dranzubleiben und zügig vorwärtszukommen.

Die Organisation für ein ganzes Jahr enthält zwangsläufig Lücken, die Vorsätze schwinden, vor allem wenn unerwartete Ereignisse den vorgesehenen Ablauf durcheinander wirbeln. Die Konsequenz - oft arbeitet man erst zum Jahresende unter "Volldampf", um seine Ziele doch noch zu erreichen.

- oder wie Sie Aufschwung bekommen

Da scheint es von vornherein besser, die Jahresplanung in kürzeren Abschnitten einzurichten und dafür mehr zu erreichen - mit Motivation, mit Genauigkeit in der Einschätzung der Zeit und der tatsächlichen Gegebenheit. Ihre konkreten Ziele haben mit kleineren Zeiteinheiten mehr Erfolg. Das Autoren-Duo gibt eine Menge praktischer Tipps, wie Sie die Quartalspläne bis in Tageseinheiten strukturieren und dadurch inspiriert ans Werk gehen.

Es muss übrigens kein Widerspruch sein, einen intuiven, vor allem poetischen Zukunftsfaden locker übers ganze Jahr zu spannen. Machen Sie nur die Details alle drei Monate in der Quartalsplanung mit realistischem Knoten fest.


Aktuelles Kursangebot für Januar und Februar 2018


Im Download erhalten Sie die Kursübersicht bis April 2018

  • Gedichte auf vier Rädern - "Der Stau hat sich aufgelöst, es geht zügig voran." (Hans Magnus Enzensberger)
    Schreibnacht online | 25. Januar 2018
  • <link wort-bild-form-klang-gedichte-ueberarbeiten _blank>Wort⋅Bild⋅Klang⋅Form. Gedichte überarbeiten
    Vier Wochen Verse feilen, um im Selbstlektorat Sicherheit zu gewinnen
    NEUER E-Mail-Kurs | !Achtung! Start auf 2. März 2018 verschoben
  • Der Spannungs- oder Kompositionsbogen eines Gedichts
    Lektoratskurs online | 16. bis 17. Februar 2018
  • Mit Pauken & Trompeten. Instrumente lyrisch gespielt - "Die Posaunenstelle / sieh im glühenden / Leertext" (Paul Celan)
    Schreibnacht online | 22. Februar 2018
  • Lektorat im Lyrik-Webinar - Fragen stellen und Feedback einholen
    NEU im Programm | 23. Februar 2018

Im Zwiegespräch mit dem inneren Kritiker

Den strengen Zensor zum Verbündeten machen

"Das schaffst Du nie! Das habe ich gleich gewusst. Das kannst Du nicht." Kommen Ihnen solche Sätze bekannt vor? Vermutlich hören Sie sie oft genug und lassen sich von Ihrem inneren Kritiker zurechtweisen. Kein Wunder, wenn Sie mit ihm nicht gerade auf freundschaftlichem Fuß stehen. Doch wie sollen Sie diesem Widersacher begegnen? Sich widersetzen? Das bewirkt oft nur das Gegenteil und gibt dem ewigen Nörgler noch weitere Macht über Sie. Denn er scheint Ihre tiefsten Geheimnisse zu kennen und trifft Sie, wann immer er will, an Ihrer Achillesferse.

Eine gute Absicht, die sich ins Gegenteil verkehrt

Diese innere Stimme hat im Grunde gute Absichten und will vor Verletzung und Zurückweisung schützen. Die Ursprünge liegen, so Hal und Sidra Stone in ihrem Klassiker "Du bist richtig", in der Kindheit. Die beiden Begründer der "Voice-Dialog-Methode" machen die frühe Erziehung dafür verantwortlich. Sie prägt uns, dass wir uns an anderen orientieren, um akzeptiert und geliebt zu werden. Das erfordert Anpassung und - bevor wir uns Tadel durch Autoritäten im Außen einfangen, beginnen wir sie als Stimme ins Innere zu verlagern. Auf diese Weise vermeiden wir das Gefühl von Scham und Versagen. Verloren geht dabei das spontane innere Kind, der Anteil in uns, der neugierig auf Selbstentfaltung gerichtet ist und sich frei äußern will.

Vom Widersacher zum konstruktiven Kritiker

Der innere Kritiker vermag durchaus zu einem Verbündeten zu werden. Schritt eins heißt dabei, ihn als einen Teil unserer Persönlichkeit wahrzunehmen, der ungeachtet seiner Kontrolle nicht für unsere Gesamtheit steht. Wir können mit diesem Anteil ins Gespräch kommen (ihm dabei sogar einen Namen geben), um die Angst aufzuspüren, die hinter dem Machtanspruch steht.

Vorwürfe und Tadel, negative Gedanken lassen sich zudem stoppen, wenn wir uns bewusst werden, wie wir mit uns selbst reden. Würden wir einem Freund oder einer Freundin solche Ratschläge geben, wie wir es dem Nörgler uns gegenüber zugestehen?

Zu jedem Kritiker gehört ein Gegenpol wie der Träumer, Realist, das spontane Kind oder der wohlwollende, sorgende Anteil in uns. Mit der Stärkung anderer Teilpersönlichkeiten verliert der Kritiker seine destruktive Übermacht und lernt seinen Einfluss positiv beizusteuern. So können wir seine Meinung zwar zu Rate ziehen, aber auch in Frage stellen. Wir halten selbst - mit unserem bewussten Ich - das Szepter über unsere Teilpersönlichkeiten in der Hand.

Den kreativen und sachkundigen Anteil steigern

Für das Selbstlektorat ist die Arbeit mit dem inneren Kritiker hilfreich, wenn nicht sogar notwendig. Je mehr Sie sein Zusammenspiel mit Ihrem kreativen wie auch mit dem "sachkundigen" Anteil ausloten, umso mehr kommen Sie auch beim Feilen Ihrer Gedichte voran.

  • Die oben angekündigte Zugabe mag die Lyrikstimme in Ihrem Innern lauter werden lassen, damit Sie Ihrem Kritiker mit Fachkompetenz begegnen. Holen Sie sich  mit Klick auf das Bild oder mit folgendem Link einen schnellen Gedicht-Leitfaden in sieben Schritten.

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