Mit Links zur Lyrik

Auf in den Literaturbetrieb!
Ein Wegweiser für Neugierige
Der Literaturbetrieb hält viele Informationen bereit, damit Sie auf Ihrem Weg in die Öffentlichkeit weiterkommen.
Egal ob Sie Plattformen für Wettbewerb, Recherche und handwerkliches Wissen suchen oder Know-how brauchen, um ein eigenes Künstlerbuch zu gestalten, Lyriklesungen und Diskussionen nachhören möchten – es gibt eine Menge zu entdecken.
Wollen Sie meine Lieblingsseiten kennenlernen? Folgen Sie neugierig meinem Wegweiser und klicken Sie auf die Bilder.
Viel Spaß mit den Links zur Lyrik!


Ein Planet für Lyrik
Eine runde Angelegenheit! Vor allem wenn es darum geht, sich mit dem Werk eines modernen oder zeitgenössischen Autors auseinanderzusetzen: Essays und Interpretationen, Artikel und Rezensionen, zahlreiche Verweise auf weitere Quellen machen die Recherche zu einer erfolgreichen Schatzsuche. Ohne Zweifel! Es ist eine runde Sache, im World Wide Web auf einem so "massereichen" Planeten zu landen.
Zu Planet Lyrik

Mit Stift und Papier
Ob Japanpapier, Carta Varese, die hauseigenen Carta Pura-Produkte, ob Buchblöcke und Buchschrauben, Stifte, Kladden, Schmuckkarten, Geschenkpapier, Terminplaner und natürlich Schreibbücher über Schreibbücher - der "Papierladen" ist ein Paradies für alle, die die hohe Kunst der Papierherstellung schätzen.
Mehr noch: Wenn Sie Ihren Gedichtband selbst binden möchten, sogar als Künstlerbuch gestalten oder bei einer Lesung Ihre Texte in einem Leporello auslegen wollen, finden Sie hier bei Fragen in Bezug auf Material und Handwerkszeug versierte Beratung. Dabei brauchen Sie nicht unbedingt vor Ort sein. Denn was vor 35 Jahren in Münchens Maxvorstadt nahe den Pinakotheken begann, hat sich zu einem internationalen Händlernetz - auch online erreichbar - ausgeweitet.
Zum Papierladen

Gedichte ans Herz gelegt
Die Bücherflut steigt und steigt - vor allem zu den Buchmessen. Daher gibt es regelmäßig im März zur Leipziger Buchmesse und zum Welttag der Poesie Empfehlungen, welche Neuerscheinungen in der Lyrik besonders herausragen. Rund 20 deutschsprachige beziehungsweise ins Deutsche übersetzte Gedichtbände laden so jedes Jahr zur Entdeckung ein.
Die "Lyrik-Empfehlungen" sind eine Initiative der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, des Münchner Lyrik Kabinett und der Literaturwerkstatt Berlin in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bibliotheksverband. Die Initiatoren wollen Orientierung auf dem Buchmarkt geben, insbesondere aber der Poesie in ihrer Stimmenvielfalt ein Echo verschaffen.
Zu den Lyrik-Empfehlungen

Vom Buch zum Künstlerbuch
"Alles auf der Welt ist da, um in ein Buch zu münden." Dieser Satz stammt von dem französischen Dichter Stéphane Mallarmé. Wenn es so schwer ist, mit Lyrik in Verlagen unterzukommen, wäre das Künstlerbuch eine gerade zu Gedichten passende Alternative. Wie viele Autor/innen sind neben ihrer Wortkunst auch in der Malerei oder Fotografie zuhause.
"Künstlerbücher", so Constanze Kreiser, "werden als Originalarbeit von Künstlerhand geschaffen oder erscheinen in autorisierten Auflagen". Das ästhetische Zusammenspiel von Bild und Text macht nicht nur das Lesen zum sinnlichen Vergnügen, es eröffnet auch völlig neue Formate. Ob Stoff, Holz oder Folie, ob mit der Hand Notiertes oder Druckfragment - Verwendung findet vieles, das sich zum Künstlerbuch fügen will. Constanze Kreiser bezeugt es.
Zu Künstlerbücher Constanze Kreiser

Eine Schule für 17 Silben
Drei Zeilen mit fünf-sieben-fünf Silben lautet üblicherweise die Regel für ein Haiku. Lassen sich die japanischen Schriftzeichen einfach in unser Sprachsystem transferieren? Und wie steht es um die Eigenheiten der Gedichtform, wenn Klangcluster und Bild, Jahreszeit und überraschender Abschluss gefordert sind?
Jane Reichhold (1937-2016) klärt solche Fragen. Sie übersetzte das Gesamtwerk von Basho ins Englische, dichtete selbst Haikus, war Herausgeberin zahlreicher Bücher und Journale. Mit "AHA-Poetry" gründete sie ein online-Portal, auf dem neben ihren vielen Aktivitäten rund um die Welt auch ihre "Haiku-Lessons" frei zugänglich sind. Auf in die Schule!
AHA-Poetry | Bare Bones - School of Haikus

Lyrik ist zum Hören da
Gedichte leben vom Klang. Das lässt sich auf "Lyrikline" schnell herausfinden. Gut 1400 Autorinnen und Autoren aus aller Welt sind auf dieser Plattform für zeitgenössische Dichtung vertreten und sprechen ihre Texte im Original. Spannend ist, wie sich auch in der fremden Sprache Stimmungen mitteilen.
Überhaupt - machen Sie doch ein Experiment: Antworten Sie auf ein mehrmals gehörtes Gedicht mit eigenen Versen, ohne die jeder Audiodatei beigefügte Leseversion oder Übersetzung zu beachten. Wenn Sie ein paar Tage später ein zweites Antwortgedicht auf das inzwischen gelesene Original verfassen, werden Sie erstaunt sein. Welche Ihrer Versionen geht Ihnen emotional näher und welche rückt mehr in die Distanz?
Zu Lyrikline

Erste Adresse für Poesie
POESIE ist in Pflastersteine gemeißelt. Wer dem Wort neugierig durch die Toreinfahrt folgt, steht im kleinen Hinterhof unversehens vor einer der größten öffentlichen Lyriksammlungen Europas. Nur die National Poetry Library in London ist umfangreicher als das Lyrik Kabinett in München, das inzwischen mit rund 63.000 Gedichtbänden und Medien bestückt ist.
1989 von Ursula Haeusgen gegründet, ist die Sammlung seit 2003 eine Stiftung. Neben der Bibliothek tragen vor allem die über 40 Dichterlesungen pro Jahr zum Erfolg der Einrichtung bei. Dazu kommen eigene Publikationen wie die "Münchner Reden zur Poesie" und das Schulprojekt "Lust auf Lyrik". Die Veranstaltungen sind, sollte es Sie nach München ziehen, immer einen Besuch wert. Teils sind sie auch online nachzuhören.
Zum Lyrik Kabinett

Gesammelte Ideen
Klappt das? Ein Leben ohne Notizbücher, die nicht nur Termine verzeichnen, sondern vor allem die Gedanken festhalten, die einen plötzlich überfallen. Wie man bei allen spontanen Einträgen die Übersicht behält, zeigt Christian Mähler in seinem Notizbuchblog. Dort finden Sie viele Tipps, wie Produktivität und Kreativität zusammenkommen. Papier und Stift haben auch in der digitalen Welt noch nicht ausgedient.
Für Christian Mähler liegt darin auch die Einladung zur individuellen Gestaltung. Ob Strichmännchen, perspektivische Darstellung oder die Anleitung, wie Sie aus alten Buchseiten Bäumchen falten, - im Notizbuchblog springen Ideen über. Vielleicht verwandelt sich so Ihr poetisches Arbeitsbuch sogar in ein Künstlerbuch.
Zum Notizbuchblog

Über Goethe hinaus
Möchten Sie auf eine Zeitreise gehen? Johann Wolfgang Goethe begegnen und Friedrich Schiller? Wollen Sie sich in Weimar umsehen oder mit Goethe nach Italien reisen? Das Goethezeitportal gibt Ihnen Gelegenheit, sich auf den Weg zu machen.
Doch es geht nicht allein um Goethe und sein immenses Schaffen. Unter dem Stichwort "Goethezeit" werden vielmehr die Jahre 1770 bis 1830 zusammengefasst, eine Zeit gravierender gesellschaftlicher Veränderungen. Im großen Bogen vom Sturm und Drang über die Klassik bis hin zur Romantik nimmt das Internetportal die verschiedenen Geistesströmungen in Augenschein.
Zum Goethezeitportal

In laufenden Bildern
Goethes Faust-Motive dienen alten Poesiefilmen oft als Vorlage. Schon in den Anfängen der Filmgeschichte greifen Regisseure auf die Dichtung zurück. Der französische Schriftsteller Guillaume Apollinaire plädiert ausdrücklich dafür, lyrische Texte optisch und akustisch aufzubereiten. Das Zusammenspiel von Poesie, laufendem Bild und Ton geht dabei über die bloße Gedicht-Verfilmung hinaus. Beide Medien besitzen ihre eigene Sprache, deren gegenseitige Befruchtung zu neuen Gestaltungsmöglichkeiten führt.
Das Internetmagazin "Poetryfilmkanal" widmet sich mit Essays, Interviews, Videos und Publikationen diesem besonderen Filmgenre. Der Austausch über die Landesgrenzen hinaus steht im Vordergrund, auch bei den "Internationalen Thüringer Poetryfilmtagen". Diese sind aus dem bisherigen "backup_festival" der Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit mit dem Magazin und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. hervorgegangen.
Zum Poetryfilmkanal

Nicht nur Manuskripte zuhauf
In Marbach ist die Literatur zuhause. Zunächst Schillers wegen, der am 10. November 1759 in der Neckarstadt zur Welt kam. Die Schillerwoche rund um dieses Datum hat daher Tradition, und dass die Schillerglocke "Concordia" die Festtage einläutet, versteht sich fast von selbst. Das 1903 eröffnete "Schiller-Nationalmuseum" hat vor allem seit 1859 gesammelte Schriftstücke, darunter Korrespondenzen, Familiendokumente, Bücher aus dem Besitz des Dichters, vereinzelt auch Handschriften aus dem dichterischen Werk (wie den "Dramenplan") in seinem Bestand. Dieses Konvolut bildet den Kern des "Deutschen Literaturarchivs" (DLA), das neben zahlreichen dichterischen Manuskripten auch philosophische und geisteswissenschaftliche Schriften verwahrt. Namen wie Robert Gernhardt und Peter Handke, Hannah Arendt und Hans-Georg Gadamer oder Friedrich Kittler lassen die Schätze erahnen.
In der Datenbank "Literatur im Netz" der Bibliothek werden inzwischen auch literarische Blogs und die Netzliteratur verzeichnet. Hier lohnt es sich gegebenenfalls also anzufragen. Im 2006 hinzugekommenen "Literaturmuseum der Moderne" lädt neben den Wechselausstellungen auch die immer wieder umgestaltete Dauerausstellung "Die Seele" dazu ein, das Wesen der Literatur zu erkunden. Oder wie es im Katalog heißt: "Die Seele eines Archivs sind seine Dinge. Sie sind es, die hier immer und überall sind, schlafend manchmal und rätselhaft."
Zum Deutschen Literaturarchiv Marbach

Lyrik-Nachwuchs
Früh übt sich, wer schreiben und gewinnen will. Für alle zwischen 10 und 20 Jahren gibt es "lyrix", den Bundeswettbewerb für junge Dichter/innen. Monatliche Themenvorgaben sorgen für Abwechslung. Pro Monat werden jeweils sechs Favoriten ausgewählt. Das ergibt nach Jahresablauf 72, von denen nochmals 12 gekürt werden. Die solcherart ausgezeichneten Autor/innen gehen in verschiedenen Städten auf "TextTour". Außerdem liegen bereits mehrere Publikationen vor.
Begonnen hat der Jugendwettbewerb als Projekt des Deutschlandfunks und des Deutschen Philologenverbands. Seit 2015 richtet der gemeinnützige Verein lyrix e.V. den Wettbewerb aus. Ziel ist, den Nachwuchs zu fördern und Jugendlichen die zeitgenössische Lyrik näher zu bringen.
Zu lyrix

Dichten, gewusst wie
Was ist doch gleich ein Oxymoron? Wie sieht ein klassisches italienisches Sonett aus? Worin unterscheidet es sich vom Shakespeare- oder Barock-Sonett? Kreuz- und Schweifreim, Daktylus, Jambus und Trochäus - wenn Ihnen Versfüße, Stilmittel, Gedichtformen und Reimschemata wie spanische Dörfer vorkommen, bringt Ihnen das Literatur-Lexikon "wortwuchs" Klarheit.
Ihr poetisches Handwerk, überhaupt Ihr literarisches Wissen erhält in diesem umfangreichen Online-Nachschlagewerk einen kräftigen Schub. Denn Fragen bleiben hier selten ohne erhellende Antwort.
Zu Wortwuchs

Weltweit nachzuhören
Wie oft würden Sie gerne eine Abendvorstellung besuchen, wenn nicht die Anfahrt zu aufwändig oder gar eine längere Anreise erforderlich wäre? "Dichterlesen.net" macht solchem Verzicht ein Ende. Das Portal geht auf eine Initiative des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) zurück, das 2011 seine eingelagerten Tonbänder zu digitalisieren begann und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte.
Inzwischen steuern weitere Institutionen ihre Audiodateien bei. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA), die Literaturhäuser in Basel und Stuttgart sowie das Lyrik Kabinett München sind mit Veranstaltungen vertreten. Die Lesungen, Literaturnächte und Werkstattgespräche sind weltweit nachzuhören - nicht nur durch Aufruf einzelner Dateien, sondern auch in kuratierten Themenräumen. In einem neuen Kontext und mit anderen Aufzeichnungen zusammengestellt, ergeben sich spannende Dialoge. Dichterinnen und Dichter haben auch auf dieser Plattform ihre Bühne.
Zu Dichterlesen.net

Editor mit Vorausblick
Es gibt Bücher und Literaturmagazine, die man nicht missen mag, weil sie immer wieder inspirieren. "Stimmen und Klänge der Lautpoesie. Fümms bö wö tää zää Uu" gehört beispielsweise dazu, das Urs Engeler zusammen mit Christian Scholz herausgegeben hat. Oder auch die Zeitschrift "Zwischen den Zeilen", in der Engeler fast 20 Jahre lang Originalbeiträge zur zeitgenössischen Lyrik und Autorenpoetik aus dem deutschsprachigen Raum vorstellte, oft auch fremdsprachige Texte - zum Vergleich im Original und erstübersetzt. Es lohnt sich, die Jahrgänge - teils auf CD, teils als Druckexemplar erhältlich - durchzugehen. Erstaunlich ist nämlich, mit welchem Gespür Engeler auf Autor/innen aufmerksam machte, die erst Jahre später zu bekannten Größen wurden.
Der ursprüngliche Verlag "Urs Engeler Editor" hat sich um 2010 neu ausgerichtet: Die Reihe der "roughbooks" startete als damals neues Buchkonzept mit Kleinauflagen im Digitaldruck und Direktvertrieb über die Website. Als Zeitschrift folgte 2011 "Mütze" - nun zur Lyrik auch mit Prosaeinlagen. Der "Engeler Verlag" steht ganz im Zeichen der Geschichten von Arno Camenisch. Von der Archivseite aus können Sie auf alle weiteren Urs Engeler-Websites gelangen.
Zu Urs Engeler

Start mit Ingeborg Bachmann
Poetikdozenturen sind im Literaturbetrieb kaum mehr wegzudenken. Immer mehr Universitäten laden Dichter/innen ein, damit sie in selbstgewählter Fragestellung und praxisorientiert Themen der Dichtung beleuchten. Ein übergeordneter Rahmen mag dabei vorgegeben sein. Die Tübinger Poetikvorlesung - unter anderem mit Hans Magnus Enzensberger - versteht sich als Forum kultureller Begegnung. In Bonn ist die Poetikdozentur dem früh verstorbenen Lyriker Thomas Kling und seiner Erkundung der Sprache gewidmet: Barbara Köhler, Marion Poschmann und Marcel Beyer gehören hier zu den Dozentinnen. Die Chamisso-Poetikdozentur an der TU Dresden wendet sich an Autor/innen wie Ilma Rakusa und Ota Filip, die aus eigener Migrationserfahrung ihr Schreiben in einem fremden Land reflektieren.
Der Frankfurter Goethe-Universität kommt das Verdienst der ersten Poetikvorlesung zu. Ingeborg Bachmann ist im Wintersemester 1959/1960 als Gastdozentin eingeladen und thematisiert anhand der zeitgenössischen Lyrik die Fragen dichterischer Existenz und Sinngebung des Schreibens. Ein Großteil der seitdem etwa 65 Vorlesungen ist publiziert. Die Gastdozentin für Poetik im Wintersemester 2020/21 war Monika Rinck. Die Schriftstellerin Judith Hermann gestaltet die Vorlesung im Sommersemester 2021.
PS: Sie finden leicht weitere, teils wie in Bonn und Wien auch online verfügbare Vorlesungen, wenn Sie in den Suchmaschinen das Stichwort "Poetikdozentur" mit dem Stadtnamen ergänzen.
Zu den Frankfurter Poetikvorlesungen

Die Natur im Blick
Wer sich mit Nature Writing befasst, hat in der Stiftung Kunst und Natur (ehemals Stiftung Nantesbuch) eine Quelle der Inspiration. Das gilt auch über das Schreiben hinaus. Denn an ihren beiden Standorten – Nantesbuch in Oberbayern und dem Museum Sinclair-Haus im hessischen Bad Homburg – bietet die Stiftung allen Interessierten ein interdisziplinäres Programm.
Vom Kindertag über Vortragsreihen bis hin zu Künstlerwerkschau und Naturerkundung will die Stiftung Kunst und Natur neue Denkräume und Möglichkeiten sinnlicher Erfahrung erschließen. Im "Anthropozän als Zeitalter der Verantwortung" soll der Einzelne zu entsprechendem Handeln aktiviert werden.
Zur Stiftung Kunst und Natur

Segel setzen für Erfolg
Wo gibt es die für Sie passenden Stipendien und Wettbewerbe? Welche Fristen und Teilnahmebedingungen sind einzuhalten? Wollen Sie Zeitschriften recherchieren oder im Autorenlexikon nach zeitgenössischen Dichter/innen suchen? Vielleicht sogar selbst darin aufgenommen werden? Was ist wo und wann los im Literaturbetrieb?
Der Literaturport, das Internet-Portal des Literarischen Colloquiums Berlin und des Brandenburgischen Literaturbüros, bietet eine breite Palette an Informationen. Schöpfen Sie aus diesem Fundus!
Zum Literaturport

Einladung zu Buch & Magazin
"Lyrik ist keine Nische ... Lyrik ist Welt ... Lyrik ist Essenz." Das sagt Andreas Heidtmann in seiner Dankesrede für den Förderpreis zum Lessingpreis. Dass seine Worte auch Tat bedeuten, zeigt das von Heidtmann 2005 gegründete Internetportal "poetenladen" - ein Ort, um zu schmökern, einzutauchen und Essenz mitzunehmen.
Der Schwerpunkt hat sich inzwischen auf den poetenladen Verlag verschoben. Die junge Literatur steht mit Lyrik und Prosatiteln auf dem Programm - erfolgreich, wie man an den Buchauszeichnungen sieht. Das halbjährlich erscheinende Literaturmagazin "poet/in" rundet das Literaturlabel in seinen drei Bereichen. "Das Netz allerdings", so Heidtmann in seiner Rede, "ist keine Alternative zum Buch, sondern ein komplementäres Medium, das der literarischen Kommunikation dient."
Zum poetenladen

Lyrik full house
1991 wird die "literaturWERKstatt berlin" gegründet, die sich seit 2000 ausschließlich auf Lyrik ausrichtet und dies 2016 zum 25-jährigen Jubiläum auch mit neuem Namen bekräftigt. Kein Haus der Poesie, sondern wahrlich ein "Haus für Poesie", zeigen die Programme und Projekte doch, wie viele Zugangsweisen es zur Lyrik gibt. Ein volles Haus mit vielen Trümpfen also, die rundum Gewinn bedeuten - für Dichterinnen und Dichter, die aus aller Welt kommen oder in die Welt hinaus wollen. Für ein Publikum bei Lesungen und Werkstattgesprächen. Für den Nachwuchs mit Förderprogrammen wie "open poems" oder dem Wettbewerb "open mike", der seit 1993 zur Startrampe junger Autor/innen werden kann.
Noch nicht genug der Angebote: An "lyrikline", dem Online-Portal für zeitgenössische Dichtung, führt kein Weg vorbei. Poeten lesen hier in rund 80 verschiedenen Sprachen ihre Texte selbst. Das "poesiefestival berlin" feiert und diskutiert sieben Tage lang die internationale Lyrik - zahlreiche Mitschnitte sind abrufbar im Archiv. "VERSschmuggel" sorgt mit Übersetzungsworkshops für weltoffene Lektüre, während das ZEBRA Poetry Film Festival seit 2002 Poesiefilmen einen illustren Rahmen verleiht. In diesem Haus voll Lyrik lässt sich auch online eine Menge entdecken.
Zum Haus für Poesie

Vielseitiger Lesestoff
Ein Rezensionsportal, das bereits seit 1999 existiert, lässt auf ein reichhaltiges Archiv schließen. "literaturkritik.de" gehört zu den ältesten einschlägigen Online-Plattformen und veröffentlicht im monatlichen Magazin etwa 80 bis 100 Buchbesprechungen. Hinzukommen Themenschwerpunkte aus dem aktuellen Kulturleben und Literaturbetrieb.
Das von Thomas Anz vor gut 20 Jahren initiierte Portal steht für eine profunde Literaturbetrachtung. Der inzwischen emeritierte Marburger Literaturwissenschaftler war in den 1980ern als Rezensent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig und an mehreren Universitäten maßgeblich am Aufbau praxisorientierter Studiengänge für Literaturkritik beteiligt. Zwischen Fach- und Publikumszeitschrift angesiedelt, hält literaturkritik.de nicht nur Rezensionen und Essays bereit, das Portal punktet auch mit einer langen Liste versierter Autor/innen - darunter Marcel Reich-Ranicki und Jürgen Habermas, Elisabeth Bronfen, Michael Lentz und Robert Gernhardt.
Zu literaturkritik.de

Im Doppel über Kreuz
"An der Liebe Niederlagen / läßt der Dichter Lieder nagen." Diesen Schüttelreim schreibt man nicht so schnell dem anarchistischen Dichter und Publizisten Erich Mühsam (1878-1934) zu. Oder doch? Gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte man in den Zeitschriften vermehrt Verse dieser Art lesen. Mühsam gehörte indes auch zu den ersten politischen Autoren, die für das Kabarett schrieben. Unsinnspoesie setzt logische Regeln außer Kraft, während Ironie und Spott ins Kraut schießen.
Sie wollen selber ans Werk? Dann legen Sie los: Der Schüttelreim ist ein Doppelreim, bei dem die reimenden Silben oder Wörter die Anlautkonsonanten vertauschen. Viersilbige Wörter, die auf der ersten und dritten Silbe betont werden, eigen sich für dieses klangvolle Buchstabenkreuzen besonders gut. Thematisch offen, lässt sich alles in zwei Zeilen sagen. Sie brauchen noch mehr Anschauungsmaterial? Ein Klick trennt Sie vom Magazin der Süddeutschen Zeitung mit seiner Themenseite voll "gemischter Doppel".
Zur Themenseite "Gemischtes Doppel" im SZ-Magazin

Bücher handgemacht
"Nimm Ausgemustertes und mach Schönes draus" - zum Beispiel ausgefallene Schreibbücher. "tulibri" heißt das Zauberwort für diese Verwandlung, ein Kunstwort, aus Tulpe und libri / Bücher kombiniert. Astrid Haas hat es sich als Namen ihrer kleinen Manufaktur ausgedacht, in der sie - wie auch anders - "handgemachte Bücher" präsentiert.
Die Auswahl der Bücher ist vielseitig: Wie wäre für Haikus beispielsweise ein asiatisches Buchformat? Oder anstatt ewiger Zettelwirtschaft ein inspirierender Sammelband voll Arbeitsnotizen? Vielleicht fließen sogar die kreativen "drei Morgenseiten" noch schneller ins schmucke Journal. Leere Bücher lassen sich immer füllen! Sie lassen sich bei tulibri vor allem auch selbst herstellen. Genauso wie die unterschiedlichen Leporellos, deren "richtigen Kniff" Astrid Haas in ihren Kursen verrät.
Zu tulibri

Weltformel: Poesie
Das Haus für Lyrik richtet das "poesiefestival berlin" mit Dichter/innen aus aller Welt aus. Als Festival der Weltliteratur versteht sich auch "poetica". Hier treffen sich seit 2015 unter der Obhut des Internationalen Kollegs Morphomata und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Köln Autorinnen und Geisteswissenschaftler zu öffentlichen Lesungen und Diskussionen. Die Begeisterung für Lyrik springt im intensiven Austausch schnell über.
Das Vorbild vieler Poesiefestivals hat jedoch ganz andere Dimension. Seit 1991 findet das Festival de Poesia nämlich in Medellín/Kolumbien statt, zu dem es jährlich mehr als 100.000 Besucher/innen ins Stadion zieht. Für den Lyriker und Festivalbegründer Fernando Rendón schafft die Poesie ein Gegengewicht zum Terror des kolumbianischen Bürgerkrieges und gibt den Menschen ein Stück Freiheit und Würde zurück. Teils reisen über 1000 Dichter/innen aus allen fünf Kontinenten an, um zu lesen. Aus Deutschland waren unter anderem Nora Gomringer, Gerhard Falkner, Elke Erb, Joachim Sartorius und Monika Rinck dabei. Die Liste der international Eingeladenen ist lang, wie die Videos auf der Website zeigen und dabei die intensive Stimmung spüren lassen.
Zum Festival de Poesia in Medellín→ Fotonachweise im Impressum